Time-to-hire
Time-to-hire ist eine wichtige Kennzahl im Personalwesen, die die Zeitspanne misst, die benötigt wird, um eine offene Stelle in einem Unternehmen zu besetzen. Die Time-to-hire umfasst den gesamten Rekrutierungsprozess, beginnend mit der Veröffentlichung der Stellenanzeige bis zur finalen Einstellung eines passenden Kandidaten. Die Zeit, die ein Unternehmen für die Einstellung benötigt, kann einen erheblichen Einfluss auf das Employer Branding haben, was wiederum entscheidend für die Anziehung und Bindung von Talenten ist.
Definition und Einfluss der Time-to-hire
Der Begriff Time-to-hire lässt sich mit Zeit bis zur Einstellung übersetzen. Es geht also um den Zeitraum, den Personaler benötigen, um ausgewählte Kandidaten einzustellen. Die Time-to-hire beginnt mit der Bewerbung auf eine ausgeschriebene Stelle und endet mit der Besetzung.
Die Time-to-hire ist ein guter Indikator, ob es Verbesserungsbedarf bei der Recruiting-Strategie gibt und die Organisation des Recruiting-Prozesses optimiert werden sollte. 2020 lag die durchschnittliche Time-to-hire laut workwise bei 78 Tagen. Studien zufolge sind Bewerber jedoch am zufriedensten, wenn der Bewerbungsprozess maximal zwei Wochen dauert. Liegt die Time-to-hire deutlich darüber, kann sich dies negativ auf die Candidate Experience auswirken.
Typische Aufgabenbereiche der Time-to-hire
Um das Konzept von Time-to-hire zu verstehen, ist es wichtig, die verschiedenen Phasen des Rekrutierungsprozesses zu kennen:
- Stellenausschreibung: Die offene Stelle wird auf verschiedenen Plattformen wie Jobbörsen, Unternehmenswebseiten und sozialen Medien veröffentlicht, um potenzielle Bewerber zu erreichen.
- Bewerber-Screening: Die eingegangenen Bewerbungen werden gesichtet, um diejenigen Kandidaten auszuwählen, die den Anforderungen der Stelle am besten entsprechen.
- Interviewprozess: Die ausgewählten Bewerber durchlaufen mehrere Interviews, um ihre Eignung und Passung für die Stelle zu bewerten.
- Entscheidungsfindung und Angebotsstellung: Nach Abschluss des Interviewprozesses wird ein Kandidat ausgewählt und ein Stellenangebot unterbreitet.
- Einstellung: Der ausgewählte Bewerber wird offiziell eingestellt und tritt seine Stelle an.
Bedeutung der Time-to-hire im Personalmanagement und Employer Branding
Eine optimierte Time-to-hire ist maßgeblich für ein erfolgreiches Personalmanagement und Employer Branding. Folgende Auswirkungen können sich ergeben:
- Talent Acquisition und Wettbewerbsfähigkeit: Eine schnelle Time-to-hire kann dazu beitragen, dass ein Unternehmen talentierte Bewerber anzieht, bevor sie von der Konkurrenz abgeworben werden. In einem wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt ist eine effiziente Rekrutierung entscheidend, um die besten Talente zu gewinnen.
- Bewerbererfahrung: Eine langwierige Einstellungsphase kann die Bewerbererfahrung beeinträchtigen und potenzielle Talente entmutigen. Ein reibungsloser und schneller Prozess signalisiert hingegen eine positive Einstellung des Unternehmens gegenüber Bewerbern und kann das Interesse von qualifizierten Kandidaten aufrechterhalten.
- Kosten und Produktivität: Eine längere Time-to-hire kann zusätzliche Kosten verursachen, da der Rekrutierungsprozess Ressourcen und Zeit in Anspruch nimmt. Außerdem kann eine offene Stelle, die nicht rechtzeitig besetzt wird, die Produktivität des Teams oder der Abteilung beeinträchtigen.
- Employer Branding: Eine effiziente Time-to-hire kann das positive Image eines Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber stärken. Ein effektives Employer Branding wiederum kann es einem Unternehmen ermöglichen, sich als Arbeitgeber der Wahl für potenzielle Bewerber zu positionieren.
Maßnahmen zur Verbesserung der Time-to-hire
Um die Time-to-hire zu verkürzen und die Effizienz des Rekrutierungsprozesses zu steigern, können Unternehmen verschiedene Maßnahmen ergreifen:
- Automatisierung: Die Nutzung von Bewerbungsmanagementsystemen und anderen automatisierten Tools kann den Auswahlprozess beschleunigen und die Verwaltung von Bewerbungen erleichtern.
- Transparente Kommunikation: Eine offene und transparente Kommunikation mit den Nachwuchstalenten über den Status ihrer Bewerbung kann dazu beitragen, die Bewerbererfahrung zu verbessern.
- Effektive Zusammenarbeit: Eine enge Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Abteilungen (Personalabteilung, Fachabteilungen) kann Verzögerungen reduzieren und den Prozess reibungsloser gestalten.
- Kontinuierliche Prozessoptimierung: Eine regelmäßige Überprüfung und Optimierung des Rekrutierungsprozesses kann dazu beitragen, Engpässe zu identifizieren und den Prozess kontinuierlich zu verbessern.
Fazit
Time-to-hire ist eine wichtige Kennzahl, um die Effizienz und Wirksamkeit des Rekrutierungsprozesses eines Unternehmens zu bewerten. Eine verkürzte Time-to-hire kann dazu beitragen, qualifizierte Bewerber anzuziehen, die Bewerbererfahrung zu verbessern und die Kosten im Einstellungsprozess zu reduzieren. Somit ist die Time-to-hire eine entscheidende Komponente, um ein erfolgreiches Employer Branding zu etablieren und das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren. Durch die Implementierung von effizienten Rekrutierungsstrategien und kontinuierliche Prozessoptimierung können Unternehmen ihre Time-to-hire verbessern und somit langfristig von den positiven Auswirkungen profitieren.
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